Ion CARAION
und das Unglück neu
ich habe von Gott
die Entfernung der Liebe gestohlen
ich habe noch etwas Seele
ich habe noch etwas Blut
ich habe noch etwas Gedächtnis
die Zeit scheint ein erwartetes Gedicht zu sein
an jedem Finger ein Seil
an jedem Arm eine Trosse
an jedem Fuß ein Tau
an jedem Tau ein Berg
jeder von euch wird
einen Schmerz bedeuten
er hat meine Ereignisse genommen
hat mich nackt gelassen
mit mir – ich spüre es –
wird nichts mehr geschehen
von jenem Augenblick
nichts
die Sonne hat sich nicht in Dunkelheit umgewandelt
sie bröckelt fallend
der Mond aber sickert herab sein Blut
über deine weißen Hände,
davongegangene.
Übersetzung: Mircea M. POP
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