Valeriu STANCU



 
 
 
 
 


Metaphysisches Gedicht auf die Rückkehr des verschwenderischen Sohnes
                                                                     Für Georges Diener

es regnet
comme une vache qui pisse
(so wenigstens würde der Franzose sagen)
welchen Sinn hat es danach noch
den Schurken
„Guten Tag !“ zu wünschen ?
 

Durch die Stadt irren nebelhafte Schiffe
                                  Für Jan Rubeš

als der Augenblick zu mir in der schon bekannten Sprache
des Todes redete
setzten sich vielleicht keine Tränen
auf unsere Gesichter
sondern nur Regen rauschte nieder in uns
seelenzergliedernde Mauer
wenn der feuchte Schatten der Basilika
den Weg und den Gedanken und den Tod verschluckt

die Gewässer des Schlafes umgetauft
der Gewässer des Schlafes zukünftiges Weinen
jedenfalls schmerzt Gott am Arsch
unserer Seele Ewigkeit.
 

Unser täglich Gold
                        Für Ion Mititelu

vielleicht führt der Haß uns zusammen
(die Rassisten auf der Jagd nach Negern,
die Faschisten auf der Jagd nach Juden,
die Mafiosi auf der Jagd nach Sippen,
die Rumänen auf der Jagd nach Rumänen
 - über die kommunistischen Diktatoren werden wir später einmal sprechen -),

auf Ewigkeit verbrüdert in der Schweiz
über unserem täglichen Gold
und die Rassisten auf der Jagd nach Negern
und die kommunistischen Diktatoren (über die
wir später einmal sprechen werden)
und die Faschisten auf der Jagd nach Juden
und die Mafiosi auf der Jagd nach Sippen
und die Rumänen auf der Jagd nach Rumänen...

„Laß nur, einmal wird euch das Finanzamt schon erwischen !“
lächelte mir die Banderole zu
die von meinem Schoß gefallen war.
 

Schwert

Bewaffnung der Wellen
Vesper

Lagunenhafte Erinnerungen
Minutenzeiger
 

Galopp

        Ikonen im Halbschatten
                Schlingpflanzen

         Exil im Engelshemd
 

Neugetaufter

        Zerbrechliche Steinplatten
Krummschwert
         und der Augenblick im Staub
 

Flug

        Versumpfte Sakralität
Balsam und Adlerwappen

         scheinbarer Sabbat
Wunden des Dunkels


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