Valeriu STANCU



 
 
 


Ihre Hand besetzt mit Diamanten

Inzwischen kennen die Bettler meine Wege, Unternehmungen,
Neigungen und Gewohnheiten,
meine Bankkonten und Konturen, in- und auswendig
Jetzt in Katalonien stichst du die Finger in die Augen
Tempel aus Sand schuf dir Donna Doina Dona
mit ihrer Hand besetzt mit Diamanten
Mit ausgestreckten Armen
die Bewohner von Cartagena
Ein verwaistes  Zigeunerkind hielt mich wegen meiner
Aussprache für einen Halbgott und flüsterte mir pervers
einen erotischen Song ins Ohr, die rührselige Vertonung
eines Gedichts von Garcia Lorca aus dem „Libro de Poemos“
Der ganze Weg von Marseille bis Barcelona war wie ein Traum, 
ich versteckte nicht mehr meine Liebschaft mit dem Kindermädchen,
Die Sonne, selbst immer schwächer werdend,
verfolgte noch meine weniger leuchtenden Verse
Heute abend werde ich einen Porridge aus Geldscheinen
zubereiten
Sagrada Familia Gaudi ich bekreuzige mich
aus Nachahmungstrieb
und eher stehe ich im Bann der Kirche Santa Maria del Mar
wie ein Halbgott schlag ich ein Kreuz und noch eins
was könnte ich von Gott für meine gläubige Seele verlangen,
meine unsterbliche Seele,
gezeugt von einer Dirne und einem Narr.


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